Die ersten „eigenen“ Kater waren im Mai 2016 Jack und Muffin. Die beiden haben wir im örtlichen Tierheim adoptiert. Leider war Jack nur wenige Tage bei uns, bevor er plötzlich verstarb. In den folgenden Monaten war Muffin allein bei uns. Ich sage gerne: Muffin war die beste erste Katze, die man adoptieren kann. Er war unglaublich geduldig mit uns, verzieh uns anfängliche Fehler, war immer freundlich und allem neuen gegenüber aufgeschlossen. Im „Schnellverfahren“ habe ich mich in Themen wie hochwertige Ernährung, artgerechte Wohnraumgestaltung und Beschäftigung von Wohnungskatzen eingefuchst. Und Muffin, Muffin war mein Mentor und geduldiger Lehrmeister. Dass ich das Studium Tierpsychologie begann und Verstehe deine Katze gegründet habe, ist Muffins Geschenk an mich, sein Vermächtnis. Muffin ging im Mai 2018 über die Regenbogenbrücke, bleibt aber immer in unseren Herzen.

Esteban kam im September 2016 aus Spanien zu uns.
Er zog als Kumpel für Kater Muffin bei uns ein, das klappte von Beginn an, ganz wunderbar. Was erst mal gar nicht so gut klappte, war das Zusammenleben mit uns Menschen. Esteban wollte zwar Kontakt mit uns, hat aber zu Beginn oft aus dem nichts heraus mit aggressivem Verhalten reagiert. Stück für Stück mussten wir uns an einander heran tasten. Wir mussten lernen ihn zu lesen, sein Verhalten einzuschätzen, er durfte lernen, dass er uns mitteilen kann, wenn er genug nähe hatte und er dann nicht bedrängt wird. Es war ein längerer Weg und es gab Rückschläge die frustrierend waren. Heute VERSTEHEN wir uns, wir vertrauen uns. Sein fester Schlafplatz in der Nacht ist ein kleines Kissen, zwischen unseren Köpfen, undenkbar war das als wir uns kennenlernten, heute ist es unvorstellbar, dass es nicht so sein könnte.
Die Erfahrungen und Erkenntnisse im Umgang mit unserem stolzen Spanier fließen immer wieder in die Arbeit mit ein.
Und zwar nicht nur im Bezug auf die Katzen. Ich kann mich emotional unglaublich gut in die Frustration und Verzweiflung der Hüter hineinversetzen und ich kann ehrlich sagen: ich weiß wie es dir geht, wie du fühlst und welche Gedanken du denkst.

Zwei ganz wundervolle und grundverschiedene Katzenpersönlichkeiten, die unser Leben bereichern und auf den Kopf stellen.

Dali ist ein unglaublich sozialer kleiner Clown. Er ist jedem und allem gegenüber freundlich und neugierig. Kein Handwerker oder Heizungsableser kann seit seinem Einzug ungestört bei uns arbeiten. Er ist immer dabei und zwar in der ersten Reihe! Und er zeigt jeder Person, die unsere Wohnung betritt, wo wir die Leckerchen „verstecken“. Mit diesem Charme wickelt er so ziemlich jeden ums Pfötchen und organisiert so Kekse für die ganze Truppe.
Den kätzischen Mitbewohnern gegenüber ist er feinfühlig und verschmitzt zugleich. Er putzt und kuschelt genauso gerne wie er spielt und mit den Kater-Kumpels auch mal so ne richtig nette Rauferei. Bis zu seinem Tod hatte Dali eine besonders tiefe Verbindung zu Muffin. Für ihn war der Verlust am größten.

Mimi ist nicht nur das einzige Mädchen der Truppe, sie ist DAT PRINZESSCHEN. Extrem eigenwillig und gleichzeitig ganz ladylike.
Sie kann sich mit den Jungs wunderbar raufen, aber nur wenn SIE es möchte! Ansonsten zeigt sie ganz klar wo ihre Grenzen sind. Grundsätzlich ist es eine ganz schöne Herausforderung für eine Katze sich unter drei Katern zu behaupten. Mimi ist eine Persönlichkeit, die damit hervorragend zurecht kommt.
Wir nennen Mimi oft „die Papa-Katze“ denn sie ist unglaublich auf meinen Mann fixiert. Egal wo er ist, sie ist nicht weit. Egal wo er hin geht, sie tippelt hinter ihm her.

Im September 2018 zog Jino bei uns ein.

Nach dem Tod von Muffin fiel es mir nicht leicht, über eine neue Katze nachzudenken. Muffin war und ist ein besonderer Kater für mich.
Aber letztendlich war deutlich zu erkennen, dass Dali sehr darunter leidet, dass sein bester Freund nicht mehr da war. Er hatte zwar weiterhin mit Esteban und Mimi Katzengesellschaft, aber es war nicht so intensiv wie mit ihm und Muffin.
Wir ließen uns Zeit mit der Entscheidung und Auswahl.
Am Ende stand fest, das KittenJinowürde mit 14 Wochen bei uns einziehen.
Im Bezug auf Dali ging das Ganze komplett auf, die beiden haben sich gesehen und sofort war klar: wir sind richtig dicke Freunde.
Es werden sich die Bettchen geteilt, es wird ausgiebig geputzt und geschmust und raufen können die beiden auch ganz hervorragend mit einander.
Kamen die anderen als adulte bzw. fast einjährige Katzen und hatten teilweise schon eine abenteuerliche Geschichte hinter sich, kam Jino als kleines Baby zu uns. Es war ein besonderes und faszinierendes Erlebnis ihn heranwachsen zu sehen und ich bin immer wieder fasziniert davon, wie sehr sich Katzen auch mit zwei oder vier Jahren immer noch und immer wieder weiter entwickeln. Ein profanes „meine Katze ist halt so“ wird diesen Tieren einfach nicht gerecht. Jino erinnert mich immer mal wieder bezaubernd daran.