10 Tipps wie du deinen Haustieralltag ganz einfach nachhaltiger gestalten kannst

10 Tipps wie du deinen Haustieralltag ganz einfach nachhaltiger gestalten kannst

Nachhaltiger zu handeln ist nicht immer einfach und klingt oft erstmal nach mehr Aufwand und vielleicht auch nach höheren Kosten, doch das muss gar nicht sein. Auch der Haustieralltag bietet allerlei Bereiche in welchen man schon mit wenig Aufwand ein bisschen nachhaltiger handeln kann. Welche das sind und wo du ansetzen kannst, zeigen wir dir in dem folgenden Beitrag.

In diesem Artikel erfährst du mehr zu folgenden Themen:

  • Welche Bereiche haben einen Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck deines Vierbeiners 
  • Tipps und Inspiration wie du nachhaltiger handeln kannst
  • Spannende Links zu weiteren Ideen

Lesedauer: 5 Min

 

Der CO2-Pfotenabdruck deines Vierbeiners

Auch unsere geliebten Vierbeiner haben einen CO2-Fußabdruck und somit einen Einfluss auf unsere Umwelt und das Klima. Laut einer Studie des ESU Instituts stößt eine Katze knapp 380kg CO2 pro Jahr aus und ein Hund ca. 950kg. Über 50% dieses CO2-Pfotenabdruck entstehen durch die Ernährung unserer Lieblinge. Du ahnst, dass hier der größte Hebel ist. Aber auch in den Bereichen Ausstattung und Pflege kann man einiges tun, ohne auf Komfort zu verzichten. Dein Tier, die Umwelt und auch dein Geldbeutel werden es dir danken.

Futterart

Wie schon erwähnt macht das Futter den größten Anteil des CO2-Abdrucks deines Lieblings aus. Nassfutter ist von der Ökobilanz aufgrund von höheren Energiekosten und kleineren Verpackungseinheiten am schlechtesten. Zusätzlich transportiert man hier viel Wasser über die Straße. Tiefgefrorenes Futter schneidet hier aus ähnlichen Gründen ebenfalls nicht besonders gut ab. Trockenfutter hingegen ist energieärmer in der Herstellung und kommt in großen Gebinden mit weniger Verpackung aus.

Futterart

Am besten ist sicherlich selbst zu kochen mit möglichst regionalen und saisonalen Zutaten. Zugegeben, dazu muss man sich sehr genau mit der Ernährung auskennen und auch die entsprechende Zeit mitbringen. Das ist für die meisten von uns nicht immer möglich. Wenn du auf Nassfutter nicht gänzlich verzichten möchtest, empfehlen wir bei gesunden Tieren möglichst eine gute Mischung aus Nass- und Trockenfutter zu finden. So kombinierst du nicht nur die gesundheitlichen Vorteile beider Futterarten, sondern reduzierst auch ganz einfach den CO2-Pfotenabdruck ein bisschen. Mehr Tipps wie du deine Katze oder deinen Hund nachhaltiger ernähren kannst findest du in unseren beiden Blogartikeln „Tipps für eine nachhaltige Katzenfütterung“ und „Schritt für Schritt zur nachhaltigen Hundefütterung“

Inhaltsstoffe

Neben der Art des Futters spielen die verwendeten Rohwaren eine entscheidende Rolle. Dass Fleisch eine deutlich schlechtere Ökobilanz hat als Obst und Gemüse ist mittlerweile allen bekannt. Doch wie kannst du das bei deinem Tier ändern – Hund und Katze sind doch Fleischfresser?

Bei Katzen ist dies wirklich so und eine fleischfreie Ernährung ist nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht artgerecht. Bei unseren Hunden sieht das hingegen anders aus. Als Omnivoren können sie auch stärkehaltige Kost gut verwerten.

In den letzten Jahren hat sich viel getan am Hundefuttermarkt und du findest sehr gute Futter auch im vegetarischen Segment. Aber auch neue Proteinquellen wie Insekten sind eine spannende Alternative zu herkömmlichen Fleisch.

Wenn du nicht auf Fleisch im Futter verzichten möchtest, setze auf Fleisch aus der Region, wenn möglich Bio. Huhn und Geflügel haben im Verhältnis den kleinsten Fußabdruck, Rind und Lamm den größten. Wenn dein Tier Geflügel also mag, ist dies durchaus ein guter Ansatzpunkt.

Belohnung und Kauartikel

Auch bei den Leckerlis und Kauartikeln kannst du auf nachhaltige Alternativen setzen. Wenig verarbeitete Snacks wie Dörrfleisch sind nicht nur superlecker, sondern kommen auch ganz ohne Konservierungsmittel aus. Ein einfaches Rezept wie man Dörrfleisch auch selbst herstellen kann findest du hier. Auch natürliche Kauartikel wie Ochsenziemer oder Pansen sind meist kaum verarbeitet und so hat dein Tier Spaß an Naturartikeln, die sonst nicht weiter verwertet werden.

Pablos Dörrfleisch

Du backst gerne? Dann schau doch mal bei unseren Leckerlirezepten rein. So weißt du sicher was drin ist und kannst die Rezeptur genau auf die Bedürfnisse deines Tieres abstimmen.

Zubehör

Wer kennt es nicht: Ups, schon wieder ist ein süßes Spielzeug im Einkaufskorb gelandet. Zuhause wird es entweder von unserem Vierbeiner links liegen gelassen, oder geht schneller kaputt als wir schauen können. Auch wenn wir es gut meinen, unseren Tieren reichen 1-2 Spielzeuge. Diese werden dann auch heiß und innig geliebt. Da lohnt es sich den kaputten Teddy eher mal sanft zu waschen und zu flicken, als gleich neu zu kaufen. Denn dieser riecht ja dann schon so gut nach zuhause.

Auch bei den Schlafplätzchen haben unsere Liebsten eher bescheidene Ansprüche. Die Devise ist: Weniger ist mehr. Ein hochwertiges Bett aus nachhaltigen Materialien hält schonmal ein ganzes Leben. Auch Zubehör wie Leine, Halsband und Katzenklo sind hochwertiger gekauft langfristige Begleiter. Es gibt bereits viele tolle Marken, die transparent und ökologisch arbeiten. So stellst du nicht nur sicher, dass keine Schadstoffe mit deinem Tier in Berührung kommen, sondern förderst in der Regel auch soziale Arbeitsbedingungen.

DIY

Wer handwerklich geschickt ist, oder gerne ein bisschen bastelt, kann viele Dinge für seinen Vierbeiner auch selbst herstellen, oder aus anderen Dingen upcyceln. Von selbst gemachten Leckerlies, über Shampoo bis zu Beschäftigungsspielzeug - mit nur wenigen Handgriffen und Material, welches du ohnehin zuhause hast, kannst du Verpackung und auch bares Geld sparen. Auf unserem Social Media Kanal zeigen wir dir immer wieder einfache DIY’s für deinen Haustieralltag.

Aktivitäten

Gemeinsame Zeit und Aktivitäten sind das Schönste an unserem Haustieralltag. Bei Katzen spielt sich dies meist sehr nachhaltig im engen Umkreis ab. Wer einen Hund hat ist schonmal weiter weg unterwegs. Hundeschule, Ausflüge zu neuen Gassigebieten, oder die Teilnahme an Turnieren erfordern den ein oder anderen Kilometer. Das ist auch gar nicht weiter schlimm, sollte aber dir und deinem Tier zuliebe nicht in einen Freizeitstress ausarten. Genauso spannend ist es auch im Alltag Mikroabenteuer einzubauen. Eine kleine Leckerli-Suche auf der Gassirunde, Verabredung mit Spielgefährten, oder einfach mal eine andere Route laufen als gewöhnlich kosten nichts, gehen jederzeit und bringen ebenfalls Abwechslung.

Hygiene und Pflege

Unsere Tiere brauchen je nach Rasse, Alter und Lebensstil unterschiedlich aufwendige Pflege. Regelmäßiges Bürsten und Zahlpflege gehören überall dazu. Diese lassen sich recht einfach nachhaltig bewerkstelligen. Eine gute Fell-Bürste hält bei entsprechender Pflege oft sehr lange. Bei Zahnbürsten sollte das Wechselintervall aus hygienischen Gründen regelmäßig stattfinden. Die Nutzungsdauer hängt von der Häufigkeit und auch dem Material ab.

Wenn du Fell oder Schlafplätze öfter waschen musst, kannst du auch hier auf natürliche Waschmittel setzen, allein schon deinem Tier zuliebe. Da Hunde und Katzen auch selbst Fellpflege betreiben, sollte möglichst wenig Chemie auf Fell, Boden oder Schlafplatz zum Einsatz kommen. Natürliche Shampoos, Seifen und selbst hergestellte Reinigungsmittel auf Basis von wenigen Haushaltszutaten stehen in ihrer Waschleistung den konventionellen Mitteln in nichts nach und sind deutlich günstiger.

Vorsorge

Vorsorge ist bekanntlich besser als Nachsorge. Das gilt auch bei unseren Tieren. Fahrten zum Tierarzt, die Gabe von Medikamenten oder Operationen sind nicht nur unangenehm für unseren Vierbeiner und den Geldbeutel, sondern gehen auch zu Lasten des ökologischen Pfotenabdrucks. Dabei gibt es auch hier Alternativen: Bei kleineren Wehwehchen oder Unsicherheiten kann man beispielsweise auch erstmal einen Onlinetierarzt konsultieren. So sparst du nicht nur Zeit und Fahrtkosten, sondern reduzierst auch den Stress für dein Tier erheblich.

Auch die prophylaktische Gabe von Medikamenten wie Wurmkuren ist nicht unbedingt notwendig. Regelmäßige Tests sind nicht nur günstiger, sondern schonen auch den Magen-Darm-Trakt deines Vierbeiners und es müssen keine zusätzlich Aufbaukuren gegeben werden.

Gleiches gilt bei dem Verdacht auf Allergien. Bevor du hier ein Futter nach dem anderen ausprobierst, schafft ein Allergietest schnell Klarheit und du kannst zielgerichtet agieren.

Reisen

Wer ein Tier hat ist meist schon nachhaltiger unterwegs, da lange Fernreisen nicht unbedingt mit der Betreuung des Tieres vereinbar sind. Und mal ganz ehrlich, allzu lange wollen wir ohnehin nicht von unserem Vierbeiner getrennt sein ;)

Wer sein Tier mitnehmen kann und möchte, findet mittlerweile sehr viele Hotels und Unterkünfte, die sich auf umweltfreundliche Ferien ausrichten. Dabei muss man oft gar nicht in die Ferne schweifen, um auszuspannen, Neues zu entdecken und eine tolle Zeit zu haben. Wer regional verreist spart automatisch CO2-Emissionen, Fahrtzeit und kann eher mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein.

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Übrigens: Hunde und Katzen, welche in einen Korb auf den Sitz passen, fahren übrigens kostenfrei mit der Bahn mit. Größere Hunde benötigen eine Kinderfahrkarte.
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Die stillen Örtchen

Zu guter Letzt das Thema mit den Hinterlassenschaften unserer Lieblinge. Wer einen Hund hat und nicht ausschließlich in weiter Flur alleine unterwegs ist, sollte immer Tütchen dabeihaben, um das Geschäft zum Schutze der Umwelt und auch der Mitmenschen direkt zu beseitigen. Wirklich nachhaltig ist es zwar nicht etwas in Plastik zu packen was auch verrotten würde, aber dort wo viele Hunde und Menschen auf engem Raum zusammentreffen gehört es nun mal dazu.

Bei der Wahl der Beutel kann man auf nachwachsende Rohstoffe achten, oder Tüten aus Recyclingmaterial, so reduzierst du schon bei der Entstehung der Tüten den Umwelteinfluss.

Katzenstreu

Wer eine Hauskatze hat sieht sich mit einem ähnlichen Problem konfrontiert. Die Katzentoilette samt Katzenstreu haben, nach dem Futter, den zweitgrößten Einfluss auf den CO2-Pfotenadruck deiner Katze. Zudem sind Katzen ziemlich eigen, wenn es darum geht welches Katzenklo und Einstreu sie akzeptieren. Aber auch hier gibt es schon spannende Möglichkeiten: Angefangen bei einem langlebigen Behälter aus Recyclingmaterial bis hin zu komplett natürlicher Streu auf Basis von Holzpellets. In unserem Artikel „So wird das stille Örtchen nachhaltiger“ haben wir alle Möglichkeiten nochmal zusammengefasst.

💡Die 10 Tipps im Überblick💡 

Du siehst, es gibt in nahezu jedem Bereich kleine bis große Tricks und Kniffe, um auch mit deinem Tier nachhaltiger zu handeln. Ist da auch etwas für dich dabei? Probiere doch für den Anfang einfach mal einen der Tipps aus, der dir am besten gefallen hat. Berichte gerne in unserer Community davon, oder vielleicht hast du ja auch noch einen weiteren Tipp, der andere inspiriert? Jede grüne Tat zählt! Checkliste im Überblick

  1. Passende Futterart
    Finde einen passenden Mix aus den verschiedenen Futterarten. Durch selbst kochen, frische Zutaten oder große Verpackungseinheiten kannst du euren Pfotenabdruck deutlich reduzieren.
  2. Klimafreundliche Zutaten
    Achte auf klimafreundliche Inhaltsstoffe. Geflügel, Insekten, Regional und Bio sind die besten Ansätze.
  3. Natürliche Belohnung und Kauartikel
    Möglichst unverarbeitet oder selbst gemacht weißt du genau was drin ist.
  4. Nachhaltiges Zubehör
    Weniger ist mehr! Besser das Lieblingsspielzeug nochmal flicken, oder aus alten Klopapierrollen ein Fummelbrett bauen.
  5. Do it yourself
    Wer Spaß am Basteln oder Handwerken hat, findet viele Anleitungen, um Dinge für das eigene Tier herzustellen. Von Shampoo bis Schlafplatz, einfach mal probieren.
  6. Aktivitäten
    Es muss nicht immer die große Ausfahrt sein. Auch Mikroabenteuer in eurem näheren Umfeld stärken die Bindung.
  7. Hygiene und Pflege
    Natürliche Pflegemittel sind gesünder und stehen ihrer Wirksamkeit den konventionellen Mitteln in nichts nach.
  8. Vorsorge
    Die prophylaktische Gabe von Medikamenten und Wurmkuren ist heute nicht mehr notwendig. Besser erstmal testen und mit dem Tierarzt abklären, bevor man handelt.
  9. Reisen
    Auf lange Fernreisen verzichten die meisten Tierbesitzer ohnehin schon. Wer sein Tier mitnehmen möchte findet bereits tolle, regionale Unterkünfte die nachhaltig handeln.
  10. Geschäft
    Katzenklo und Kotbeutel gehören zum Haustieralltag einfach dazu. Hochwertige und nachhaltige Materialien reduzieren aber auf Dauer ebenfalls den Pfotenabdruck.  

  Geschrieben von:
Nina 
zoo.de-Team

"Als ich vor einigen Jahren angefangen habe mich mit Nachhaltigkeit zu beschäftigen war ich immer wieder überfordert und wusste oft nicht wo ich anfangen soll. Plastikvermeidung, nur noch vegan, alles regional einkaufen!? Bei mir funktioniert es am besten, wenn ich kleine Schritte einbaue, die ich schon bald nicht mehr im Alltag bemerke."
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