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Ist Biofutter wirklich besser als normales Hunde- und Katzenfutter?

Immer mehr Supermärkte verbreitern ihr Angebot an Bio-Produkten und machen sie so erschwinglicher als noch vor einigen Jahren. Auch beim Hunde- und Katzenfutter stellen immer mehr Hersteller auf Bio Zutaten um. Doch welche Vorteile bietet ein BioFutter genau und mit welchen Mehrkosten ist es verbunden?

In diesem Artikel erfährst du folgende Themen:

  • Was unterscheidet Biofutter von herkömmlichen Futter? 
  • Welche Vorteile bringt Biofutter für deinen Vierbeiner und die Umwelt? 
  • Was genau kostet Biofutter? 
  • Woran erkenne ich gutes Bio Futter? 

Lesedauer: 4 Min

 

Was ist der Unterschied zwischen Bio-Futter und normalem Futter?

Bio gab es früher nur auf Wochenmärkte mit Bio-Produzenten, Hof- oder speziellen Bioläden. Dies hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Der Wunsch nach einer ökologischeren Landwirtschaft und weniger Schadstoffen lässt heute schon viele von uns regelmäßig zu Bio-Produkten greifen. Das hat dazu geführt das Bio-Lebensmittel weniger kosten und besser verfügbar sind als noch vor 5 Jahren. Doch wie sieht das eigentlich beim Hunde- und Katzenfutter aus? Gelten hier die gleichen Bestimmungen wie für unsere Lebensmittel?

Tatsächlich sind die Bestimmungen für Bio-Futter an unsere Lebensmittel angelehnt. Auch die Bio-Hersteller für Hunde- und Katzenfutter verzichten auf den Einsatz von:

  • gentechnisch veränderten Zutaten
  • Pestiziden beim Anbau der Zutaten
  • vorbeugender Arzneimittel-Gabe bei der Nutztierhaltung
  • Geschmacksverstärkern
  • Künstlichen Konservierungsstoffen, Aroma- und Farbstoffen

Dies ist aber noch recht neu: Bis 2019 gab es nämlich keine einheitlichen Bestimmungen welche Bedingungen ein Heimtierfutter erfüllen muss um als „bio“ oder „ökologisch“ eingestuft zu werden. Hersteller konnten die Begriffe relativ frei für ihre Produkte nutzen.

Seit dem 01.01.2019 ist das jedoch anders. Angelehnt an die Richtlinien für Lebensmittel wurde eine klare Verordnung von der EU verfasst, welche auch für Hunde- und Katzenfutter regelt, welche Bedingungen erfüllt werden müssen, damit ein Futter sich als „bio“ oder „ökologisch“ bezeichnen darf. Neben den eingesetzten Zutaten werden auch die Warenströme von der Erzeugung bis in den Verkauf kontrolliert sowie Regelungen zu Zusatzstoffen getroffen und Kontrollmechanismen installiert, bevor ein Produkt diese Auszeichnung tragen darf.

Konkret bedeutet das:

  • 95% der eingesetzten Rohwaren müssen aus zertifizierten Bio-Betrieben stammen
  • Bio-Waren und Produktionsprozesse müssen strikt von konventionellen getrennt sein. In Produktionen müssen beispielsweise auch die Maschinen und Leitungen gereinigt werden, bevor die Bio-Zutaten verarbeitet werden.
  • Alle Wareneingänge und -ausgänge müssen genau dokumentiert werden - nicht dass jemand auf die Idee kommt mehr Bio-Produkte zu verkaufen als er als Zutaten einkauft.
  • Anders als bei Lebensmitteln dürfen bestimmte künstliche Zusatzstoffe eingesetzt werden, die für die Ernährung deines Vierbeiners essenziell wichtig sind, bspw. Taurin für Katzen.

Die komplette Verordnung findest du auf der Internetseite der Prüfgesellschaft für ökologischen Landbau.

Um dies sicher zu stellen kontrollieren die Behörden die entsprechenden Betriebe regelmäßig. Erst nach erfolgreich bestandenen Kontrollen dürfen die Hersteller die entsprechenden Siegel einsetzen. Trägt ein Produkt eines der EU-Bio Siegel kannst du dir somit auch beim Futter sicher sein, dass das Produkt auch wirklich Bio ist.

Welche Label gibt es?

Von der EU wird folgendes Bio-Siegel für Heimtierfutter vergeben:

EU Bio Siegel

Zur Kennzeichnung mit dem EU-Bio-Logo gehört zudem

  • die Angabe der Codenummer der Öko-Kontrollstelle
  • und die Herkunftsangabe der Zutaten (z.B. EU-Landwirtschaft, Nicht-EU-Landwirtschaft, EU-/Nicht-EU-Landwirtschaft).

In Deutschland findest zu zudem oft das achteckige Bio-Siegel. Es basiert 1:1 auf den EU-Richtlinien und wäre als zweites Siegel eigentlich unnötig. Da es aber viele bereits kennen wird es oft zusätzlich aufgebracht.

DE Bio Siegel

Darüber hinaus gibt es noch weitere Verbandssiegel wie demeter, Naturland und Bioland. Diese drei genannten gehen nochmal einen deutlichen Schritt über die Standards des EU-Biolabels hinaus und haben zusätzliche Kriterien entwickelt die eingehalten werden müssen. Unteranderem haben Tiere aus diesen Betrieben noch mehr Platz und auch der Einsatz von Schutz- und Düngemitteln wird deutlich stärker reguliert.

Neben den obengenannten Siegeln gibt es noch einige weitere regionale Verbände und Label, beispielsweise speziell für Erzeuger aus Bayern, oder eigene Bio-Logos in vielen anderen Ländern - Ganz schön unübersichtlich, oder? Finden wir auch!

Die gute Nachricht: Generell nutzen die meisten größeren Bio-Anbieter immer auch das EU-Label. Damit du dir nicht alle Label auf den Unterarm tätowieren musst, richte dich somit erstmal danach und präge dir dieses Label ein. Wenn du unsicher bist, hilft auch ein Blick auf die Webseite des Ökolandbau. Unter folgendem Link kannst du prüfen ob dein Futterhersteller gelistet ist: https://www.oekolandbau.de/ 

Folgende Übersicht des BUND hilft dir zusätzlich dich zu orientieren:

Übersicht Label

Bild-Quelle: BUND

……………………………..
Pssst: Funktioniert auch für deine Lebensmittel.
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Vorsicht bei Zeichen die ähnlich aussehen! Wie so oft versuchen auch einige Gauner sich an unserer Kaufbereitschaft zu bereichern und setzen optisch ähnliche Zeichen ein, um ihr Produkt hervorzuheben. Auf den ersten Blick sehen diese Label aus wie ein Bio-Siegel, sind aber beim näheren Betrachten doch keins. Also genau hinschauen!

Ist Bio-Futter gesünder?

Durch die klaren Regelungen für die Zutaten und die Verarbeitung von Bio-Futter sind diese Futtersorten von Haus aus unbelasteter, als Zutaten die aus konventionellen Quellen stammen. Gerade bei Allergien oder kranken Tieren kann sich dies vorteilig auswirken und den Organismus zusätzlich schonen. Studien die eine aktive Förderung der Haustiergesundheit belegen, gibt es bislang allerdings noch nicht. Auch Studien aus dem Lebensmittelbereich kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Teilweise wurden mehr Nährstoffe in Bio-Lebensmitteln vorgefunden, teilweise gab es keinen Unterschied zu den konventionellen Zutaten.

Die Frage danach, ob biologisches Futter nun wissenschaftlich belegbar die Gesundheit fördert, müssen wir somit mit Nein beantworten. Trotzdem gibt es viele weitere Gründe, die einen Umstieg auf ökologisches Futter sinnvoll machen.

Neben der Frage nach der Gesundheit, spielt das Tierwohl der Nutztiere eine entscheidende Rolle. Unter den Auflagen der Bio-Siegel haben die Tiere mehr Platz, werden nicht so schnell gemästet, bekommen artgerechtes und häufig regionales Futter und es kommen teils robustere Rassen zum Einsatz. Durch artgerechtere Haltungsbedingungen wie Ausläufe, Weidegänge und eine tierfreundliche Umgebungsgestaltung können die Tiere zudem ihren natürlichen Bedürfnissen besser nachgehen. Der respektvolle Umgang mit dem Tier steht hier im Mittelpunkt. Das ist nicht nur deutlich besser für das Tier, sondern auch für die Landwirte, denn nur noch Massen an Tiere zu züchten und zu versorgen hat nichts mehr mit Leidenschaft zu tun. Die höheren Kosten für Stallstruktur, Pflege und Futter können durch die Erzielung höherer Preise abgedeckt werden und schaffen eine bessere - Balance zwischen sozialem Umgang und Umweltverantwortung.

Bio Landwirtschaft

Darüber hinaus sorgt die ökologische Landwirtschaft durch den Verzicht auf Pestizide, übermäßige Düngung und eine abwechslungsreichere Fruchtfolge für eine intaktere Umwelt. Beispielsweise wird die Artenvielfalt und Häufigkeit von Insekten und Vögeln positiv beeinflusst und das kommt letztlich uns und dem gesamten Ökosystem zugute

Alle Vorteile auf einen Blick:

Vorteile von Bio-Futter für dein Haustier

  • Umweltverträglich produziert
  • ohne künstliche- Konservierungsmittel, Farb- und Aromastoffe sowie frei von Geschmacksverstärkern
  • Keine Rückstände von künstlichen Pestiziden
  • Regelmäßig kontrolliert

Vorteile für den Erzeuger und die Nutztiere

  • Artgerechtere Haltung durch mehr Platz, Auslauf und passende Stallstrukturen
  • Langsameres Wachstum
  • Faire Bezahlung

Vorteile für die Umwelt

  • Weniger Schadstoffe
  • Ökologische Landwirtschaft sichert - langfristig die Bodenfruchtbarkeit 
  • Artenvielfalt wird gefördert

Was kostet Bio Hundefutter und Katzenfutter?

Du siehst für biologische Landwirtschaft und ökologisches Futter wird ein deutlich höherer Aufwand betrieben und das kostet am Ende auch mehr Geld. Biologisch zertifiziertes Katzen- und Hundefutter kostet im Schnitt zwischen 20-40% mehr als vergleichbare Rezepturen auf Basis konventioneller Zutaten. Das liegt vor allem an dem Fleischanteil im Futter, da die Haltungsbedingungen der Tiere den größten Kostenblock darstellen.

Hund und Katze

Wie im Lebensmittelbereich tut sich allerdings auch hier schon einiges. Es lohnt sich genau zu vergleichen, denn auch die konventionellen Produkte werden zunehmend - teurer und einige haben preislich auch so manches Bio-Produkt schon überholt. Zusätzlich solltest du auch immer die Fütterungsmengen vergleichen. Manchmal braucht man von einem günstigeren Produkt deutlich mehr Futter als wenn man ein hochwertiges Produkt verfüttert, da es nicht selten zu großen Teilen aus für die Ernährung von Haustieren wertlosen Füllstoffen besteht.

Trotzdem ist es manchmal einfach nicht möglich komplett umzusteigen, sei es aufgrund der Kosten, oder auch weil dein Vierbeiner besondere Anforderungen hat. Wie überall helfen auch schon kleine Schritte. Vielleicht tauschst du erstmal nur die Leckerlies aus, oder ergänzt bewusst einige Mahlzeiten im Monat um Bio-Futter und reduzierst so Schritt für Schritt die Menge an konventionellem Futter. Umso mehr Haustierhalter zu solchen Produkten greifen, umso mehr wird sich auch dieser Tierfutterereich entwickeln.

Woran erkenne ich gutes Biofutter?

Wie oben beschrieben, achte auf die entsprechenden Label und Nachweise des Herstellers auf der jeweiligen Verpackung. Nur wenn auf dem Produkt direkt das Siegel aufgedruckt ist, kannst du dir sicher sein, dass auch genau dieses Produkt geprüft ist.

Ansonsten gelten die gleichen Kriterien wie bei herkömmlichen Produkten:

  • Deklariert der Hersteller seine Zutatenliste auf der Rückseite offen, oder finden sich nur Angaben wie „pflanzliche und tierische Nebenerzeugnisse“?
  • Ist das Protein-Fett Verhältnis ausgewogen und für die Ansprüche meines Tieres passend?
  • Ist das Produkt als Alleinfuttermittel ausgelobt und enthält somit alle Nährstoffe die mein Tier braucht?
  • Ist das Produkt optisch und geruchlich einwandfrei sobald du es öffnest?
  • Pendelt sich der Output deines Vierbeiners nach der Futterumstellung gut ein?

Ökotest testete 2019 zehn verschiedene Bio Nassfutter für Hunde und kam zu einem ernüchternden Ergebnis. Bei einigen Produkten fehlten essentielle Vitamine. Gleiche Mängel konnten allerdings auch schon bei konventionellen Futtern nachgewiesen werden. Hier liegt es weniger am Biofutter als an der gewissenhaften Arbeit der Produzenten selbst.

Wo kann man Biofutter kaufen?

Auch biologisches Hunde- und Katzenfutter ist immer öfter zu finden. Im gut sortierten Zoofachmarkt wirst du sicher fündig, aber es ist auch schon in einigen Discountern oder den Drogerien zu erwerben. Die Produktauswahl ist sicher noch begrenzt und es wird auch kaum möglich sein, exotische Rohwaren wie Strauß oder Känguru biozertifiziert zu bekommen. Hat man nicht unbedingt ein allergisches Tier, welches spezielle Bedürfnisse hat ist dies aber auch nicht unbedingt sinnvoll. Rezepturen mit unsere heimischen Nutztiere gibt es schon in guter Auswahl und auch vegetarische Rezepturen für Hunde gibt es schon komplett biozertifiziert.

Yarrah

Ansonsten findest du online sicher das breiteste Angebot. Bei uns gibt es beispielsweise eine große Auswahl an Produkten der Marke Yarrah. Als ältester Hersteller für ökologisches Hunde- und Katzenfutter bringt Yarrah viel Erfahrung in diesem Bereich mit. Alle Landwirte werden persönlich ausgewählt und über die Jahre haben sich enge Beziehungen aufgebaut. Zudem findest du hier das breiteste Angebot an Nass- und Trockenfutter:

  • für alle Altersstufen
  • für alle Geschmäcker
  • getreidefreie Sorten
  • für Allergiker geeignete Rezepturen

Neben den Zutaten kommt hier auch eine komplett recycelbare Verpackung zum Einsatz. Wenn du mehr über Yarrah erfahren willst, schaue doch gerne mal in unser Instagram-Live mit Christian Franke oder auf der Markenseite vorbei.

Fazit

Biologisches Futter für unsere Hunde und Katzen bietet vor allem der Umwelt und den Nutztieren große Vorteile und zahlt sich langfristig somit auch für uns aus. Durch die bereits gestiegene Nachfrage kommen immer mehr Hersteller dem Wunsch nach, ökologische hergestellte Produkte zu entwickeln und anzubieten. Ob es am Ende auch aktiv auf die Gesundheit deines Vierbeiners einzahlt, lässt sich noch nicht wissenschaftlich belegen, aber unserer Meinung gilt auch hier: Probieren geht über studieren! Du kennst dein Tier am besten und kannst mit guter Beobachtung einschätzen, ob dein Tier das Futter gerne frisst, vitaler ist und ob das, was hinten raus kommt, auf eine gute Verdauung schließen lässt.

Ein Vergleich hinsichtlich der Kosten lohnt sich in jedem Fall, denn auch herkömmliche Futterhersteller rufen heute oft hohe Preise auf und du kannst dir nicht unbedingt sicher sein, ob sie diese am Ende des Tages auch wert sind. Zertifizierte Bio-Nahrung bietet hier den klaren Vorteil der fortlaufenden Kontrollen und klare Regelungen, was zulässig ist und was nicht.

 

  Geschrieben von:
Nina 
zoo.de-Team

"Als Hunde- und Katzenmama und leidenschaftliche Hobbyköchin liegt mir das Thema Ernährung sehr am Herzen. Nicht immer bekommt man da alles unter einen Hut. In dem Bestreben alles richtig zu machen: regional, bio und frisch, habe ich mich oft selbst sehr unter Druck gesetzt. Mittlerweile greife ich gerne auf biologische Fertigfutter zurück und toppe sie mit ein bisschen regionalem Grün - so bin ich auf der sicheren Seite."
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